- Rädertiere
- Rädertiere,Rotatoria, etwa 1 500 Arten der Schlauchwürmer von meist weniger als 0,5 mm Körpergröße (maximal 3 mm; die kleinsten Zwergmännchen gehören mit 0,04 mm zu den kleinsten mehrzelligen Tieren). Die Rädertiere leben überwiegend im Süßwasser (seltener im Meer oder im Lückensystem des Bodens). Der Körper gliedert sich in Kopfregion, Rumpf und Fuß, der mithilfe von Klebdrüsen der Anheftung am Untergrund dient. Vorderkörper und Fuß können in den von einer teilweise starren Kutikula umgebenen Rumpf eingezogen werden. Am Vorderende dienen vielgestaltige Wimperkränze der schwimmenden Fortbewegung und zum Herbeistrudeln der Nahrung. Sie werden als Räderorgan bezeichnet, da durch den Wimpernschlag der Eindruck eines sich drehenden Rades entsteht. Die Nahrung wird dem mit einem komplizierten Gerüst aus Spangen und Platten versehenen Schlundsack (Kaumagen, Mastax) zum Zerkleinern zugeführt, um im eigentlichen Magen verdaut zu werden. Atmungs- und Kreislauforgane fehlen. Der Exkretion dienen Protonephridien. Durch Wasserabgabe können extrem kälteresistente (bis — 270 ºC) Dauerstadien (Tönnchen) gebildet werden.Rädertiere sind getrenntgeschlechtig. Die Gonaden münden mit den Protonephridien und dem Darm in einer Kloake. Es kommen drei Fortpflanzungsweisen vor: ausschließlich zweigeschlechtig (mit gleich großen Geschlechtern), rein parthenogenetisch (ohne Männchen) sowie als Generationswechsel mit mehreren Generationen parthenogenetische Fortpflanzung, auf die im Herbst eine zweigeschlechtige Generation (mit Zwergmännchen) folgt, deren befruchtete Dauereier äußerst widerstandsfähig sind und durch den Wind verbreitet werden können. Die Entwicklung verläuft ohne Larvenstadium.
Universal-Lexikon. 2012.